Folge 25: Interview mit Gerald Steffens

Heute im OMReport.de Interview ist Gerald Steffens.

Gerald Steffens bei OMReport.de

Gerald Steffens bei OMReport.de

Das Interview findet ihr, wie von OMReport.de bekannt, auch bei Facebook und auf Youtube als Videocast. Im Post findet ihr zudem noch die Transkription zu dem Interview.


Transkription zum Interview mit Gerald Steffens:

Alpar: Zack. Heute bei mir im OMReport: Der Gerald Steffens. Hi Gerald!

Steffens: Ja, hi Andre.

Alpar: Sag mal, der Tag hat doch nur 24 Stunden. Was machst du denn alles?

Steffens: Was ich so mache? Ich fahre zum Beispiel von Harsewinkel nach Berlin. Und besuche dann zum Beispiel meine Kollegen. Und arbeite sozusagen an Lehrmaterialien für die AFS. Und dann fahre ich wieder zurück. Und auf dem Rückweg fahre ich dann noch bei dem André vorbei, damit ich mit dem noch ein paar Worte wechseln kann.

Alpar: Ok.

Steffens: Der ist auch Referent, das muss man ja auch so sehen.

Alpar: Das ist richtig. Also, die AFS, das ist die Agentur – nein, halt, Akademie für Suchmaschinen-Optimierung. Es wird eine Weiterbildung im Bereich SEO sein, sehr spannende Sache. Aber das füllt ja noch nicht deinen Tag. Du machst ja irgendwie so gefühlt ein halbes Dutzend teils satirische und komplett satirische Blogs rund um SEO. Und dann machst du wahrscheinlich auch noch irgendwas zum Geldverdienen. Da berätst du oder hast eigene Affiliate-Seiten, oder was machst du da? Wie teilst du dir denn deinen Tag auf zwischen deiner Beratung, eigenen Affiliate-Seiten, Schabernack-SEO-Blogs und der AFS? Wie viel Prozent ungefähr wobei? Und was habe ich noch ausgelassen?

Steffens: Das mit dem in Prozenten werde ich wahrscheinlich überhaupt nie im Leben nachrechnen können. Es ist auch sozusagen quasi nie ein Blog, es ist sehr sprunghaft. Also, im Prinzip ist man ja auf allen Kanälen auch irgendwie immer dabei. Also, mehrere Skype-Chats, Facebook, Google+ oder so was. Da hast du immer ein Auge drauf. Dann telefoniert noch irgendeiner rein oder skypet dich dann wirklich auch so per Ton dann noch an. Und dann bist du so permanent im Prinzip ja auch immer abgelenkt. Du wirst bei Arbeiten unterbrochen.

Alpar: Ist das denn gut? Also ist das denn irgendwie/ Du bist ja so eine One-Man-Army, würde ich das mal so nennen. Wenn du so permanent abgelenkt wirst, planst du denn einen Tag nach dem anderen? Oder versuchst du Dinge zu machen, und wirst dann unterbrochen? Oder wie muss man sich das vorstellen?

Steffens: Also, das Endresultat ist eigentlich eher davon, dass ich am effizientesten so ab Mitternacht arbeite. Und darum/

Alpar: Da skypet man auch nicht mehr so viel um/

Steffens: bin ich auch so um zwei, drei, vier Uhr bin ich auch immer noch tätig. Da habe ich Ruhe, da kommt keiner quer. Und da mache ich dann sozusagen die meisten Arbeiten fertig.

Alpar: Ok. Und wann schläfst du?

Steffens: Dann schlafe ich bis mittags.

Alpar: (lacht) Ach so.

Steffens: Ja, das gönne ich mir. Das merkt man vielleicht auch in Skype-Chats. Das dann viele schon um acht oder neun ihre Kaffee-Tasse da reinskypen und bei mir kommt die dann manchmal um zwölf oder eins.

Alpar: Ok. Sehr gut. Und was machst du am meisten? Bist du am meisten beratend tätig oder machst du am meisten eigene Affiliate-Seiten? Oder am meisten bloggen?

Steffens: Also wirklich Affiliate-Seiten mache ich nicht direkt. Ich bin ja kein Affiliate-Fan. Also, ich habe so ein paar Deals. Mit zum Beispiel so Makler oder so was. Der hat mit mir vor Jahren mal zusammen quasi eine Seite hochgezogen. Und da teilen wir uns die Einnahmen. Also, so/

Alpar: Ja, so eine Art erfolgsabhängige Vergütung.

Steffens: Share.

Alpar: Aber eben direkt und nicht über ein Netzwerk. Aber das ist im Prinzip/

Steffens: Ja, also ich bin aber zumindest aber kein Fan, der hier ein Buch verkauft, da eine CD oder so, so einen Kram.

Alpar: Gut, aber wenn es mein Buch wäre, würdest du es schon verkaufen.

Steffens: Dein Buch habe ich ja sogar.

Alpar: (lachend) Ja.

Steffens: Habe ich ein bisschen drauf warten müssen. Aber dann kam es dann doch. Und am Ende sogar dann wieder etwas schneller als erwartet.

Alpar: (lachend) Herrlich. Sehr schön. Ok. Also, das heißt, so sagen wir mal drei Viertel des Tages bist du eigentlich am Arbeiten für Projekte oder eben solche Konstellationen, wo du erfolgsabhängig vergütet wirst.

Steffens: Genau.

Alpar: Ok. Und warum betreibst du mehrere Blogs und einige davon komplett satirisch? Weil man könnte ja auch alles auf einen Blog bündeln. Man könnte ja sagen, hier der SOS-Suchmaschinenoptimierung, der könnte alles beherbergen. Die fachlichen Beiträge, die ironischen, die absurden, und die lustigen.

Steffens: Könnte er. Hat er ja in der Vergangenheit zum Teil. Ich war, sagen wir mal, eine Zeit lang ja sehr regelmäßig auf dem SOS SEO Blog aktiv. Da habe ich also ungefähr jeden Tag mal einen Artikel veröffentlicht, da überall rumgeguckt, da hattest du auch Rückendeckung von den Kollegen. Es gab ja eine ganze Menge alte SEO-Blogger, die jetzt mittlerweile alle auf das/ sich auf das Altenteil zurückgezogen haben, hat man so das Gefühl. Und da hat man sich so gegenseitig auch die Bälle zugespielt. Das hat dann eine Menge Spaß gemacht. Und als das so ein bisschen eingeschlafen ist, kam ich dann eher durch einen Kommentar auf einer anderen Webseite auf die Idee: „Mach mal diese SEO-Klitsche.“ Weil ich weiß nicht, ob du tentatives Verlinken kennst? Mark Binder? Der gute Mark hatte dann nämlich irgendwann mal jemanden abgekanzelt und hatte dann irgendwie den Begriff SEO-Klitsche verwendet. Und so nach dem Motto: „Die Domäne ist noch frei.“ Das macht er öfter. Der hat schon öfter mal irgendwie dann irgendwas erwähnt und so teilweise sogar verlinkt. Ich habe zum Beispiel mal irgendwann auch mal dann einen von seinen Vorschlägen nur deshalb genommen, weil ich dann automatisch den Link ja auch mit im Sack hatte. Ja. Und dann dachte ich: „Ja, so eine Klitsche. Da musst du ja im Prinzip eine Satire oder Parodie bringen.“ Und dann habe ich da losgelegt.

Alpar: Ok.

Steffens: Und auch mit einer gewissen Regelmäßigkeit. Aber jetzt weil ich zu viele andere Arbeiten gleichzeitig machen muss, leiden auch meine satirischen Bemühungen.

Alpar: Ok.

Steffens: Ich hatte sogar sogar schon eine/

Alpar: Verstehen das die Leute? Oder hast du das Gefühl, manchmal wird das auch/ Rallen das die Leute gar nicht? Dass das jetzt ironisch ist.

Steffens: Also, ich hatte schon den Fall, dass ich jemand mal ein Angebot schreiben sollte. Da war ich doch schon krass, dass mir jemand sozusagen an eine Firma, die SEO-Klitsche heißt, sozusagen eine Mail schreibt so nach dem Motto: „Geben Sie mir mal Angebot für Ihre Suchmaschinenoptimierung.“ Die lesen nicht richtig, habe ich so das Gefühl. Die kucken drauf und vielleicht ist ja für manche der Begriff „Klitsche“ irgendwo nicht so negativ behaftet. Ich weiß es nicht. Oder die kommen aus dem Ausland, ich kann es nicht einsortieren.

Alpar: Wobei das Ironischste für mich an der SEO-Klitsche ist ja also wie/ Wenn ich so einen Begriff verwenden würde, würde ich ja vor allem so One-Man-Army SEO-Berater damit beschreiben und der Herr Gerald Steffens, der ist genau so einer, das finde ich eigentlich das Ironischste daran. Das heißt, das, was ich mit SEO-Klitsche beschreibe, das ist genau das, was du als eine SEO-Klitsche, du publizierst dann dort. Und das ist doch das eigentlich Geilste daran. Also finde ich. Also, ich könnte mich darüber immer köstlich amüsieren.

Steffens: Kann durchaus sein, dass einige/

Alpar: Oder meinst du was anderes mit SEO-Klitsche?

Steffens: Nein, nein. Das kann schon sein. Das trifft das gut. Und vielleicht, hinter meinem Rücken, reden einige so von mir. Weil ich kein/

Alpar: (lacht) Aber die verstehen dann nicht, warum es lustig ist.

Steffens: Die verstehen das nicht, nein.

Alpar: Herrlich. Was hat es denn auf sich mit diesem Phänomen von gefühlt zigtausenden Ein-Mann-SEO-Beratungen? Wie kommt das denn, dass das so ist? Das gibt es ja sonst nirgendwo. Ist ja jetzt nicht so, als ob du irgendwie hunderte Ein-Mann-SEM-Beratungen hättest.

Steffens: Nein, also warum ich das zum Beispiel alleine mache? Oder wie?

Alpar: Nein, ich meinte jetzt eher auf den ganzen Markt bezogen oder warum es so viele/

Steffens: Oder auf den ganzen Markt/ Also, ich kann dir sagen, warum das bei mir so ist. Dass ich es quasi alleine mache. Das hängt ganz einfach mit meinem Wohnort zusammen. Ja. Harsewinkel ist zwar offiziell eine Stadt. Aber manche würden das dann schon als „Dorf“ bezeichnen, zumindest wenn man da von einer Großstadt da draufguckt. Und auf dem Dorf findest du keine Szene, da findest du kaum irgendwie Mitstreiter, so das ist schon deutlich.

Alpar: Ja. Glaubst du, braucht man das oder kann man sich das auch selbst großziehen? Sag ich mal.

Steffens: Ich habe das versucht. Ich habe mir mal hier quasi jemanden als Praktikanten geholt und ich habe auch mit Kollegen zusammengearbeitet. Der Praktikant ist dann halt gleich losgestürmt und hat Dinge gemacht, wo ich total ausstoppen musste. Weil er glaubte, er hätte die Bücher alle schon verstanden, die er gelesen hat. Und im Prinzip hätte er, hätte ich ihn direkt losgelassen, dann einen Kunden vernichtet, sagen wir es mal so. Und in anderen Fällen habe ich mit Kollegen zusammengearbeitet, die teilweise selbstständig waren und die dann sich aber lieber wieder so sicher nach Bertelsmann oder anderen Firmen sozusagen zurückgezogen haben. Ein sicheres Einkommen hat da auch manchmal auch was Beruhigendes, gerade wenn die zum Beispiel ein Haus bauen. Ja. Dann kriegst du ja nicht mal einen Kredit, wenn du selbstständig gerade irgendwie da durch die Gegend turnst. Also, Zack. Wenn die jetzt aber wieder einen Fulltime-Job woanders haben, dann sind einfach Projekte da geplatzt. Ich hatte ganz tolle Ideen, schon vor ungefähr zehn Jahren. Also, im Travel-Umfeld. Da hatten wir Riesen, sagen wir mal, auch Zugriffe auf Daten. Weil wir früher im Prinzip für so eine Hotelreservierungsfirma gearbeitet haben. Also, die Geschichten, die wir da geplant haben, wären ungefähr das gewesen, was die Firma sich selber vielleicht nie getraut hat zu machen. Also, wir hätten unter Umständen richtig abgeräumt. Und dann ist der Kollege halt weggewandert. Und dann ist das ganze Projekt auf dem Flipchart im Prinzip gestorben. Also, wir hatten da schon alles stehen. Aber nur in der Theorie. Und noch keinen Handschlag in der Praxis. Und das wäre ein Abräumer geworden, jede Wette.

Alpar: Gute Stichpunkte. Du sagtest „vor zehn Jahren“. Du bist ja auch schon gefühlt ewig dabei. Du bist ja auch tendenziell im Durchschnitt auch ein älteres Semester. Oder ordne ich das falsch ein? Wie bist du denn reingerutscht überhaupt? Wie ist denn sozusagen dein Pfad zur Suchmaschine passiert?

Steffens: Ich bin bei Bertelsmann gewesen und Bertelsmann hat Lycos rüber geholt nach Deutschland. Und da wurde eine kleine Truppe aufgebaut mit vier Personen. Ja, und da hatte ich sozusagen quasi den Index von Lycos in der Hand. Wobei, das war auf einem Band, das habe ich jetzt auch neulich hier in dem Podcast von Jens auch erzählt. Und das sind so Zeiten, da können sich manche gar nicht dran erinnern. Was das überhaupt für eine Suchmaschine und das da dieser knuffige Hund da später rumgelaufen ist. Das war aber nach meiner Zeit. Also, sozusagen der Lycos-Hund kam erst mit Lycos-Europe und da war ich da schon rechtzeitig ausgestiegen. Weil, die Suchmaschine hatte mir von der Qualität nie gefallen und darum wollte ich selber eine Suchmaschine programmieren damals und darum habe ich mich mit Suchmaschinen beschäftigt. Und wenn du weißt, wie eine Suchmaschine innen drin funktioniert und wenn dich auch andere ärgern, dann hast du die ja sozusagen sehr gut analysiert. Und weißt eigentlich auch, wie du sie manipulieren kannst. Damit die in dem Falle aber eigentlich noch zum Guten die Resultate darstellen. Also, da ging es gar nicht drum, jemand anders zu bemogeln, sondern zum Beispiel site-interne Suchen für Firmen. Was nutzt dir denn eine Alta-Vista-Suchmaschine, wo du site-intern was eintippst, und das eigentliche Suchergebnis ist auf der dritten Seite? Also versuchst du ja einzugreifen und das kannst du meinetwegen mit Meta Tags und solchen Geschichten. Also, hättest du damals machen können. Gibst dem mehr Punkte und dann wird das Resultat einfach so hingebogen, wie du es haben willst. Es ist im Prinzip eine Suchmaschinenoptimierung für einen selber.

Alpar: Ok. Und dann bist du quasi von da aus direkt in die Selbstständigkeit und hast gesagt: „So, ich berate jetzt die Welt. Weil ich habe es durchdrungen.“?

Steffens: Nein. Dann bin ich nach e-trend gegangen, e-trend Media Consulting. Da haben wir nämlich damals bei Bertelsmann schon in den Sack gehauen und sind mit 16 Leuten abgehauen. Also die halbe Firma hat sich da abgekoppelt, hat eine eigene gegründet. Und ich habe sozusagen quasi alle Leute dann immer zugetextet: „Aber denkt an die Suchmaschinen. Denkt an die Suchmaschinen. Denkt an …“. Wir haben halt generell Beratung gemacht, alles. Projektmanagement, ne? Also, wir waren also ziemlich breit eigentlich thematisch aufgestellt und ich war schon jemand, der dann wirklich im letzten Jahrtausend schon gepredigt hat: „Denkt an die Suchmaschinen.“

Alpar: OK. Und was hast du Gefühl, dass das jetzt durchgedrungen ist bei großen Firmen? Oder müsste man/ Also, ich habe manchmal auch das Gefühl, man müsste bei großen Firmen so rumrennen wie du damals.

Steffens: Das Schlimme ist, dass sich bei großen Firmen das ganz langsam nur bewegt. Also, ich habe damals bei Bertelsmann BOL angeboten: „Ich mache euch die Suchmaschinenoptimierung umsonst. Ich kann mir das Elend nicht angucken. Schmeißt diesen Intershop weg.“ Und solche Geschichten. Aber umsonst ist nicht gut. Das war auch der Grund, warum wir da damals abgehauen sind. Weil keiner auf uns gehört hat. Das ist ja das. Du predigst und predigst und predigst und/

Alpar: Wie muss man sich deine Kundschaft vorstellen? Die hört dann schon auf dich? Die ist dann auch nicht so groß? Die ist mehr so mittelständischer oder wie muss man sich das vorstellen?

Steffens: Ja, sonst ist es nicht meine Kundschaft.

Alpar: Ok.

Steffens: Also, ich/

Alpar: Wegen der Größe oder wegen der Agilität oder der Beweglichkeit?

Steffens: Nein, also da muss die Chemie stimmen, sagen wir es mal ganz einfach so. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich mit jemandem anecken werde oder dass der mir sozusagen Arbeit macht, dann nehme ich den nicht als Kunden, ganz einfach.

Alpar: Wie ist das denn? Ich nehme mal an, du hast so vielleicht eine Handvoll oder zwei Handvoll Kunden und jetzt ist ja die Frage, du hast ja eine Volatilität in der Nachfrage. Das heißt, du weißt ja nicht, wann macht einer von denen einen Relaunch oder machen zufällig drei Leute von denen einen Relaunch und ein neues Land gleichzeitig und brauchen gerade extrem viel Gerald-Steffens-Input. Wie steuert man das denn wenn man quasi nur eine Person ist und eigentlich gar keinen Puffer hat außer seine eigene, sage ich mal, Schlafzeit?

Steffens: Dann berät man die Leute so gut, dass sie dann Teile dieser Arbeit selber machen können. Also, ich glaube schon, dass einige von meinen Kunden auch eine Menge über Suchmaschinenoptimierung selber gelernt haben. Und das plötzlich ein Mitarbeiter quasi dann sich zum Linkbuilder umgebildet hat und solche Geschichten passieren halt einfach. Weil ich kann das alles gar nicht selber leisten. Also muss das/

Alpar: Gibst du ihnen auch Leseempfehlungen nach dem Motto: „Lest das, das tut sich gerade.“ So einmal im Monat die Best of „Das hat sich getan im SEO-Bereich, lest das, dann braucht ihr mich nicht da zu fragen.“?

Steffens: Gebe ich nicht. Also, ich texte die Leute gerne zu.

Alpar: Ok. Also am Telefon?

Steffens: Also auch wenn/

Alpar: Oder über Skype?

Steffens: Auch bei Anfragen oder so was. Also, ich lehne ja dann meistens ab weil ich jetzt keine Zeit habe. Aber ich erkläre den Leuten trotzdem eine halbe Stunde lang zum Beispiel auch Probleme ihrer Seite, worauf sie achten, dass sie nicht über den Tisch gezogen werden. Also ich gucke einmal in die Sistrix rein.

Alpar: Ja.

Steffens: Und dann weiß ich ja, was mit der Sache so. Oder Seite Sache ist. Und dann kann ich den Leuten ja schon ein paar erstaunliche Hinweise geben teilweise, ne?

Alpar: Ok. Was nutzt du sonst noch für Tools, außer Sistrix?

Steffens: Das ist mein einziges Tool, was ich zu mindestens täglich nutze. Ne? Ansonsten nehme ich manchmal so was wie einen Keyboard-Monitor oder auch Search-Metrics oder Seolytics, also ich habe sie alle. Ich gucke auch in alle rein. Und auch zum Beispiel, jedes hat auch seine Vorteile. Ich liebe bei Seolytics zum Beispiel diese Potenzialanalyse. Ja, weil du den Traffic mit deinen Keywörtern matchen kannst und siehst dann, wo da vielleicht noch der größte Hebel ist. Aber ich liebe das zum Beispiel vor allen Dingen dann zurzeit, wenn es um Autoversicherungen geht. Weil da habe ich dann /

Alpar: Im Herzen-Thema.

Steffens: 100 Keywörter eingebucht.

Alpar: Herrlich. Also, das ist eines deiner Lieblingsthemen. Du hast auch die allerb/

Steffens: Ja, war mal eins.

(Alpar und Steffens lachen)

Alpar: Seit wann ist es das nicht mehr? Seit einem Update in letzter Zeit.

Steffens: Nein, also diese Themen sind ja eigentlich alle anstrengend. Egal, ob du jetzt sozusagen gut oder schlecht rankst, es gibt Themen, die haben so einen gewissen nervigen Charakter. Und dazu gehören auch Versicherungen. Da kannst du machen, was du willst. Ob die jetzt an der Haustür stehen oder im Internet klingeln. Im Internet kommen die Leute aber freiwillig, das ist ein großer Pluspunkt.

Alpar: Ich wollte gerade sagen, das ist eher so Pull und kein Push.

Steffens: Ja.

Alpar: Ok. Was sind denn noch so nervige Themen oder hast du sonst noch so Herzensthemen, wo du sagst „Mensch, da bin ich am Überlegen ob ich mich regelmäßig mit“

Steffens: Es gibt Themen, die sind esoterisch-erotisch oder so. Aber da muss ich mich ja zurückhalten.

Alpar: (lacht) Ok. Herrlich. Ok. Lass uns doch nochmal. „Friday Nights Domain“ verwaltest du auch oder ist das nicht offiziell oder sollte man das gar nicht ansprechen?

Steffens: Doch, die „Friday Night“ läuft bei mir auf dem Server und ich habe die totale Kontrolle drüber und Friday hat keinen Nerv mehr überhaupt nach außen hin irgendwie noch was darzustellen. Der ist durch.

Alpar: Aber du vertreibst das E-Book nicht mehr? Obwohl es jetzt eine Limited Edition vom E-Book wiederauflegen/

Steffens: Die dritte Variante müsste ich eigentlich auch noch ins Englische übersetzen. Ich habe, glaube ich, nur die ersten zwei ins Englische übersetzt. Und danach wird es wahrscheinlich ein Pinguin-Update geben.

Alpar: (lacht) Sehr schön.

Steffens: Man muss gucken, was man da aber alles

Alpar: Vielleicht ein weiterer wertvoller Satz oder zwei.

Steffens: Na, stell dir mal vor/

Alpar: Oder das wegnehmen.

Steffens: Stell dir mal vor, ich bringe dieses Buch mit nur einer Seite raus. Aber steht wirklich alles, was du über den Pinguin wissen musst, drauf. Das könnte ich wahrscheinlich für viel Geld verkaufen.

Alpar: Es ist erstaunlich, wie die vorherigen Ausgaben des Buches auch. Also, das haben wir/ Ich glaube, mit meinem Buch war es das Gegenteil.

Steffens: (lacht) Ja, es ist ja auch sehr umfangreich.

Alpar: Es ist ja auch als Wurfgeschoss gedacht. Das ist ja der zweite angenehme Teil. Deswegen muss das eher dick sein.

Steffens: Also, deins eignet sich sozusagen auch zum Bekämpfen von Pinguinen.

Alpar: So ist es. Also, es ist leider nicht ganz ein Kilo schwer geworden. Es fehlen ungefähr 20 Gramm.

Steffens: Ja.

Alpar: Also, bei der nächsten Auflage hoffe ich einfach mal, noch 20, 30 Seiten hinzufügen zu können, damit dann auch wirklich, also diese Wurfgeschoss-Eignung in Perfektion dann ist.

Steffens: Das hat Mario Fischer ja damals auch schlau gemacht. Der hatte gemerkt, sein erster Band war einfach ein bisschen zu leicht und dann hat er echt gleich verdoppelt.

Alpar: Erweiterte Edition.

Steffens: Einfach Schwergewicht gefunden.

Alpar: Ja.

Steffens: Du musst einfach jedes Mal verdoppeln.

Alpar: Ich denke ja auch, die Qualität an Büchern kann man allein an der Dicke messen. Das ist ein ganz klares Kriterium.

Steffens: Ja. Ganz klar.

Alpar: Deswegen also.

Steffens: Brauchst eigentlich ein Buch, das mit einem Regal fertig wird.

Alpar: Ja.

Steffens: Und umgekehrt.

Alpar: Ja. Herrlich. Und seo.de betreibst du auch? Die wir noch

Steffens: Betreibe ich und betreue ich. Ja. Aber gehört nicht mir.

Alpar: Genau. Und wie ist die/ Inhalt/ Wenn du jetzt quasi ein tolles Thema hast. Wie entscheidest du dich, ob du die auf seo.de den Inhalt packst oder auf den SOS-Blog?

Steffens: Ich habe eigentlich in letzter Zeit das meiste auf seo.de veröffentlicht, weil ich das SOS SEO Blog ziemlich runtergefahren hatte. Weil du kannst nicht beides gleichzeitig. Du musst dich irgendwo so ein bisschen entscheiden. Und da tue ich ja lieber sozusagen Freunden oder Kunden Gefallen, als mir selber. Ist einfach/ Also, übe ich den Verzicht auf meiner Seite. Ich versuche jetzt wieder so ein bisschen das SOS SEO Blog aufleben zu lassen. Aber hast du ja gesehen, ich habe alles um gerupft, alles, was oben drauf war, den alten Schranz, der zehn Jahre alt war und noch was so nach einer antiken Homepage aussah, alles weggerupft. Und sozusagen das Blog hochgezogen. Im Prinzip 1000 Links redirected. Und sonst noch was. Da habe ich ja einen ganz schöner Bauchklatscher mit dieser Redirecterei hingekriegt. Die ist genau in den Pinguin reingelaufen. Aber hat keinen Pinguin abbekommen, zumindest nicht Pinguin 1.0, weil sozusagen zwei Tage vorher, und da hat die Seite nicht gewackelt. Also ich habe nur unglücklich zur falschen Zeit den Relaunch gemacht. Und so sieht es so aus, als ob der Pinguin sie dann auch gepackt hat. Und ich glaube, im zweiten Durchgang wahrscheinlich dann doch reingebissen weil da sich so viel verändert hat. Wenn da tausende von Links mit wer weiß was für Power- und Keywörtern da irgendwie zusammen knallen. Da war/

Alpar: Aber du hast doch wahrscheinlich nie SEO gemacht mit dem SOS-Blog?

Steffens: Nein, das also/

Alpar: War doch mehr so ein Spaß.

Steffens: War ein Hobby für mich. Jaja.

Alpar: Genau. Deswegen kann ja

Steffens: Weil ich ja

Alpar: Warum sollte denn dann legitim ein Algorithmus-Update, was gegen verschiedene Sachen vorgeht, ein Blog treffen, der ein reiner Hobby-Blog ist?

Steffens: Weil Google das Problem hat, dass sie ein paar Opfer über die Klinge springen lassen müssen. Und die SEO-Szene ist halt sehr extrem eng verlinkt gewesen. Jeder hat sozusagen gedacht, er tut den anderen einen Gefallen und verlinkt dann halt nicht mit André Alpar so nach dem Motto, sondern mit André, der SEO oder so. Ja?

Alpar: Ja.

Steffens: Das heißt sozusagen, quasi weil es alle gut gemeint haben.

Alpar: Also, im SEO-Bereich gibt es von Natur her extrem viele ankertextreiche Links.

Steffens: Genau. Weil es alle vielleicht übertrieben haben und weil sie sich auch alle untereinander verlinkt hatten. Die alte Blog-Szene, hat ja jeder jeden in der Blog-Roll gehabt.

Alpar: Klar, die Blog-Roll klassisch.

Steffens: Und das hat dann natürlich gescheppert. Und das ist genau das, was der Pinguin jetzt als Muster nicht mag. Also sozusagen Seiten, die extrem eng auch zusammen hängen und dann mit Keywörtern auch um sich schmeißen. Und da SEOs sicherlich dann auch das eine oder andere, sagen wir mal, nicht so Saubere an Links auf ihren Seiten haben, ist da so ein gewisser Schmutzverdacht dann da. Dann traut man den Dingern nicht und wenn du Pech hast.

Alpar: Aber meinst du wirklich, SEOs haben irgendwas Unsauberes auf den eigenen Seiten? Die sind doch viel zu sehr im Fokus, als dass man damit Schabernack machen könnte.

Steffens: Nein, aber die haben dann diese Kommentar-Spammer am Ärmel und anderen so einen Krempel.

Alpar: Aber gerade SEOs putzen da doch besser durch als jeder andere. Da hätte ich gesagt, das stimmt nicht.

Steffens: Glaubst du? Ich habe mal jetzt in meinen Blog reingeguckt. (lacht)

Alpar: Also, per Default wird erst mal bei mir nichts veröffentlicht. Außer ich gebe es frei.

Steffens: Siehst du mal.

Alpar: Meine Vermutung wäre, bei den meisten ist es genauso.

Steffens: Aber du glaubst/

Alpar: Oder hast du irgendwie/

Steffens: Du glaubst gar nicht, was da reinkommt. Ich habe damals ja hier ein bisschen Trouble mit dem Youporn-Artikel gehabt.

Alpar: Jaja, ich habe davon gehört.

Steffens: Du weißt gar nicht, was da alles für schranzige Seiten mit auf den Zug aufgesprungen sind. Ich hatte da irgendwie 200 Kommentare, von denen habe ich irgendwie dann im Laufe der Zeit irgendwie 100 entsorgt. Aber ich habe die früher ja alle erst mal freigeschaltet. Die haben alle mitgezogen sozu/

Alpar: Gut, aber dann war es quasi dein Fehler. Dass du die quasi frei geschaltet hast. Also, ich schalte Sachen nur frei, wenn ich ein gutes Gefühl dabei habe.

Steffens: Wollte ich Geld damit verdienen?

Alpar: Nein, nein.

Steffens: Ja, das ist der Punkt.

Alpar: Na gut. Ist ja reiner Schabernack (lachend)

Steffens: Ich bin halt nett zu anderen. Weißt du? Und das ist etwas, was in so einem Fall dann vielleicht auch mal auf einen zurückfällt. Aber ich habe deutlich aufgeräumt. Aber geh du mal durch irgendwie zigtausende von Kommentare. Guckst dir die Seiten an, dann siehst du, was da jetzt alles für ein Schranz ist, was weggefallen ist, wie viele 404-Error du hast. Und auch ein paar Weiterleitungen, die dir eigentlich gar nicht genehm sind, weil dann einer denkt „Nee, ok, ne, der alte Link war harmlos.“ Aber der Neue ist jetzt vielleicht besonders erotisch. Oder so.

Alpar: Jaja Ja.

Steffens: Die Ziele muss ich nicht haben, aber das ist eine Schweinearbeit. Sozusagen so einen Link Putz bei dir in so einem Blog zu machen.

Alpar: Meinst du, es reicht nicht, die einfach pauschal auf No-Follow zu hängen? Das wäre/

Steffens: Hatte ich schon mal aus Versehen. Hat quasi keine Unterschiede gemacht. Aber das/

Alpar: Letztendlich sagst du damit ja Google: „Mensch, Freunde, ich traue dem Link nicht ganz.“ Und dann müssten sie ja eigentlich aus der Verantwortung für den Link raus sein.

Steffens: Die Seite hat aber eigentlich nie ein Trust-Problem gehabt. Die ist ja sozusagen nur durch diese Umstellung sozusagen ins Wackeln gekommen. Das heißt, ich habe ja/

Alpar: Selbst verbockt, ja.

Steffens: Viele Jahre im Prinzip allen Schranz sozusagen schon noch mit im Pelz gehabt und trotzdem war die so gut verlinkt halt auch, dass das Google als sozusagen/ quasi noch honoriert mehr oder weniger. Das Gute hat da noch das Schlechte besiegt. Jetzt ist es ein bisschen grenzwertiger durch den Pinguin geworden.

Alpar: Ja. So, jetzt beenden wir es da, wo wir angefangen haben. Nämlich bei der AFS-Akademie. Was hat dich denn geritten sozusagen, dir das auch nochmal oben auf den Teller zu legen? Damit es da irgendwie/ Damit das Aufgaben-Portfolio noch bunter wird?

Steffens: Ja, das ist so eine Geschichte. Ich habe immer überlegt, „Machst du jetzt sozusagen quasi das, was du jetzt machst, immer so weiter?“ Es macht ja viel Spaß und man ist sozusagen in allen möglichen Themen tätig. Auch sehr generalistisch unterwegs. Das heißt, ich mache ja alles. Also von Beratung bis teilweise irgendwie Seiten hochspielen oder so was. Weil ich das früher schon gemacht habe und ich liebe das. Ja? Auf der anderen Seite kannst du dich dann natürlich auch beliebig damit aufhalten. Und ja jetzt ist halt die Idee, mal vielleicht doch etwas Anderes oder vielleicht auch mal größeres Projekt anzugehen. Mich auf meinen alten Teil vielleicht in so eine Geschichte zurückzuziehen. Obwohl. Ich werde eigentlich nie nur eine Sache machen können. Das geht ein bisschen gegen meine Natur.

Alpar: Klingt gut. Wir sind gespannt, wie das klappt. Da ist ja bald hoffentlich/ Startet dann hoffentlich bald der erste Durchgang.

Steffens: Der startet jetzt Anfang September, das ist nicht mehr so weit hin und wir sind echt schwer am Rotieren, dass wir diese ganzen Materialien, den Campus und alles fertig machen. Und ja.

Alpar: Bin gespannt/

Steffens: Müssen uns auch mit Referenten unterhalten, wie zum Beispiel dir. Ja, damit die auch wissen, was passiert und auf dem aktuellen Stand sind.

Alpar: Ich habe so gut wie Durchblick.

Steffens: Ja, genau darum bin ich da.

Alpar: Ja, spätestens in zwei, drei Stunden habe ich vollen Durchblick.

Steffens: Ja.

Alpar: Super. Gerald, dann vielen Dank für das Interview.

Steffens: Ja. Danke dir, dass du dieses Interview mir ermöglicht hast.

(Alpar lacht)

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