Anmerkung:
Normalerweise erscheint der OMReport im zwei Wochentakt mit frischen deutschsprachigen Interviews. Wir werden da ab und zu eine Ausnahme machen und in den Woche, in denen es keine neue deutschsprachige Ausgabe gibt immer mal wieder deutsche Übersetzungen aus dem englischsprachigem Online Marketing Podcast OMReport.COM hier veröffentlichen. Der Gedanke dahinter ist, dass vielleicht nicht alle gut genug Englisch sprechen. Bitte dabei beachten, dass der Ton beim Audiofile und beim Videofile auch weiterhin auf Englisch ist aber die Transkription (siehe weiter unten) ist entsprechend übersetzt. Für die deutschsprachigen Freunde des OMReports gibt es also die englischen Interviews hier übersetzt zum Nachlesen. Viel Spaß dabei.
Den Link zum originalen Beitrag findet ihr unter OMReport.com – Roy Huiskes oder auch bei Youtube – Interview mit Roy Huiskes.
Die deutsche Übersetzung der Transkription findet ihr hier im Post weiter unten.
Transkription des Interviews auf Deutsch:
Alpar: So, hallo. Wir sind hier auf der Campixx und ich habe jemanden gefunden, der kein Einheimischer Deutscher ist. Roy, erzähl mall ein bisschen über dich.
Huiskes: Hallo, ich bin Roy, Bis jetzt habe ich bei einer Firma gearbeitet die OneTwoMarket heisst und ich mache den Podcast „State of Search“ mit Bas van den Beld. Wahrscheinlich kennen den auch schon einige, besonders podcast Hörer, guckts euch an. Mit OneTwoMarket haben wir eine ganze Menge in Deutschland gemacht. Ich bin also auf deutsche Konferenzen gegangen usw. und eine Menge meiner Freunde sind noch hier und ich habe gute Stories über Marko’s Sache gehört. Das ist auch der Grund warum ich hier gelandet bin und Bier trinke. Dazu noch den Podcast mache und dabei Spass habe.Alpar: Nein, ich denke es ist eine super Sache, dass du ein bisschen internationales Flair in eine lokale Konferenz bringst.
Huiskes: Definitiv.
Alpar: Also, dann erzähl uns doch was von dir. Podcast sind doch bestimmt nicht die grosse Sache um Geld zu verdienen, Ich vermute also du machst noch was anderes nebenbei?
Huiskes: Ja klar, ich bin SEO.
Alpar: Oooh!
Huiskes: Zum Beispiel, warum wohl? Ich habe mit SEO für OneTwoMarket angefangen, vor fünf oder sechs Jahren. Nein ich habe bei OneTwoMarket vor 5 Jahren angefangen … sechs Jahre? … wie auch immer. Vorher habe ich SEO bei einem lokalen Shop gemacht, aber das war nicht so gross.
Alpar: Was hast du denn davor gemacht, hast du studiert? Konntest du schon programmieren? Was hast du genau gemacht?!
Huiskes: Eigentlich habe ich …
Alpar: Die Schule geschmissen?
Huiskes: Ganz klar die Schule geschmissen, dabei habe ich es wirklich probiert. Zehn Jahre habe ich versucht ein Diplom zu erreichen, nahhh, hat nicht geklappt. Als ich angefangen habe, hatte ich schon mehr drauf als meine Lehrer, das geht nie geht aus. Die haben solche Sachen erzählt wie: „Du musst graphisch Arbeiten, du musst künstlerische Webseiten machen“. Kunst aus Websiten? Nein Danke! Ich wollte Geld damit verdienen und jeder andere sollte das auch machen. Das ist warum ich die Sache geschmissen habe und Research Marketing gemacht habe, weil ich Traffic auf meienr Webseite gebraucht habe. Ich hätte die tollste und schönsten Sachen kreieren können, aber wenn sie niemand sieht ist es trotzdem Mist. Ich wollte das Leute meine Sachen sehen, deswegen bin Ich ins SEO Buisness gegangen.
Alpar: Wie sieht die SEO Szene, du kommst ja aus den Niederlanden, falls jemand das nicht weiss, … wie sieht die SEO Szene in den Niederlanden aus? Du weisst schon, ist sie …
Huiskes: Sie ist angenehm im Gegensatz zu deutschen.
Alpar: Was meisnt du damit? Was ist das Angenehme daran?
Huiskes: Die Art wie die Leute miteinander umgehen. Die Deutschen sind viel aggressiver zueinander.
Alpar: Findest du?
Huiskes: Ich denke es ist eher aggressiv auf einem Wettbewerbs-Level. Nicht aggressiv gegenüber den Personen, aber sehr aggressiv und darauf bestimmt die #1 Position zu kriegen. Alle sind zueinander sehr förmlich. Wir haben immernoch so eine Sache wie: „Lass mich in Ruhe“.
Alpar: Also teilt ihr euch die Top-Position?
Huiskes: Ja definitiv. Na, wir wechseln eher, wir wechseln die Seiten. Ich meine wir gucken auf Startseiten, das ist in Deutschland kein grosses Thema. Aber Startseiten funktionieren, es gibt natürlich auch viele Klone davon.
Alpar: Kannst du das erklären für Leute, die nicht wissen was Startseiten sind? Korrekt werden die doch Startpaginas genannt, richtig?
Huiskes: Ja. Ja, definitiv, ja. GoedBegin.com, ist eine unserer Mistseiten.
Alpar: Wie heisst die?
Huiskes: GoedBegin.com. Es ist wirklich eine Mistseite, geh nicht drauf. Im ernst, lass es. Da ist nur …
Alpar: Ich muss erst noch etwas trainieren: „GoedBegin“?
Huiskes: Ja, GoedBegin.com. Aber nicht drauf gehen, ehrlich. Ehrlich die ist ein wirklich schlechtes Beispiel für dich, denn dass ist die Seite die gesperrt wurde. Also mach es so schonmal nicht. Aber so ähnlich, z.B. ein Klon: „Startcable“. Das sind nur Seiten mit Links, auf die du klickst, wenn du schon älter bist und nicht weisst wo du den Einstieg finden sollst. Das ist dann der Punkt wo du startest und die Links nach überall hast. Es sind viele lustige Links auf der Site, viele gekaufte Links und getauschte Links. Es ist Mist, aber es funktioniert. Oder sagen wir es HAT geranked.
Alpar: Es fühlt sich für mich so an, und ich war auch in den Niederlanden aktiv gewesen, als wenn dieses Phänomen in keinen anderem Land auftritt. Hast du e schonmal irgendwo beobachtet?
Huiskes: Das ist ein Höllandisches Ding, ganz klar. Jemand, der die grösste Startpagina hat, er hat 22 Tausend Subdomains, so um den Dreh. Welche speziell in Nischen sind. Wenn du zum Beispiel einen Radiosender betreibst, dann gibt es eine Radiosender Pagina für dich. Wenn du daran interessiert bist, dann beginnt deine Internetreise an diesem Punkt. Ah, aber es ist die gleiche Sache in China, die haben die Seite des Kaisers. Und der Kaiser macht auch dafür Empfehlungen, es ist ein schöner Weg um reich zu werden.
Alpar: Die Chinesen und die Holländer sind verbunden durch …
Huiskes: Ja wir haben irgendwie beide die gleiche dämliche Angewohnheit. Definitiv, wir haben den gleichen blöden Ansatz mit dem Internet zu starten …
Alpar: Wow, internationale Vernetzungen auf …
Huiskes: Wir essen auch viel chinesisches Essen, so …
Alpar: Gilt das auch umgekehrt? Wohl eher nicht …
Huiskes: Das weiss ich nicht, aber der Boerenkool würde wohl in China nicht so gut ankommen (lacht)
Alpar: Alles klar, sind die Seiten auch in anderen Ländern? Ich meine in Frankreich will jeder bloggen, in Deutschland bloggen viele. Manche haben ihr einfaches CMS, wenn also in den Niederlanden im Internet starten will, dann macht er wirklich eine Starpagina?
Huiskes: Ja, das ist der schnellste Weg und dann startet man evtk. Mit Weblog.nl, dass ist ein weiterer üblicher Weg und der funktioniert gut.
Alpar: Das ist so etwas wie eine kostenlose Blogging Website? Wie Blogger.com oder WordPress.com?
Huiskes: Ja, und es ist holländisch, das ist der Hauptunterschied. Denn Holländer reden am liebsten mit anderen Holländern.
Alpar: Macht Sinn. Dann macht es also Sinn, das sie sich untereinander gut verstehen.
Huiskes: Viele Amerikaner verstehen das nicht. Ich weiss nicht in welchem Land du den Podcast anbietest, aber Europäer sprechen am liebsten in ihrer Muttersprache. Und das ist der grosse Unterschied zu dem Weg den Amerikaner haben um in Deutschland zu starten. Z.B. habe ich mir eine Reiseseite angeguckt, und die haben alles mit Google Translate übersetzt. Sowas geht in den Niederlanden nicht, Ich meine wir gucken uns das an und es ist einfach nur dämlich, es sieht einfach schlecht aus, wirklich guck es dir erst gar nicht an. Hol dir lieber einen Holländer und lass es den ordentlich machen, denn andernfalls bucht keiner bei dir, weil sie dir nicht vertrauen.
Alpar: Sehr offensichtlich. Machen die auch Startpaginas? Sind die bei Google.nl so beliebt, dass sie automatisch ranken? Für mich ist es, wenn ich eine Startpagina angucke, dann ist es nur eine Subdomain mit 200 Links oder mehr. Oder sogar 500 Links und dann ist da so gut wie kein Content. Man würde denken, dass das keinen grossen Wert hat, wenn man sich z.B. SEO in anderen Ländern anguckt.
Huiskes: Es wird so oft geshared, dass es einen grossen Wert hat. Wenn du dir das Keyword „Startpagina“ anguckst, dann hat es so viele Suchen, dass Google sagt: „Vielleicht mögen wir es nicht, vielleicht sollten wir es uns auch nicht auf Inhaltsebene angucken, aber ist nun mal da, weil Leute danach suchen. Also müssen wir es aufnehmen …“
Alpar: Leute suchen also nach einem Keyword und Startpagina in Kombination?
Huiskes: Möglich, ja. Ich habe das nicht nachgeguckt, aber so stelle ich es mir vor. Ich denke das passiert oft.
Alpar: Und dann machen sie ihre Startpagina. Die jungen und angehenden SEOs in den Niederlanden, sie machen ihre Startpagina für die Nische in der sie arbeiten wollen, danach machen sie dann das Linkbuilding für diese Startpagina, richtig?
Huiskes: Du musst dich registrieren für eine Statpagina, mann kann also nicht jede Startpagina selber machen.
Alpar: Oh, wirklich?
Huiskes: Ja wirklich, es ist einfach wenn man eine Nische macht. Zum Beispiel, wenn du eine kleine Sache machst und du denkst das es rentabel genug ist für eine Nische, dann ist das erlaubt. Zum Beispiel ein der Regeln …
Alpar: Was muss man denn genau machen? Muss man eine Kopie seines Ausweises schicken? Oder muss man einfach nur ein Formular ausfüllen?
Huiskes: Nein, du brauchst nur eine gute Story, es geht alles nur um Geld. Du unterschreibst einen Vertrag mit denen.
Alpar: Echt? Man muss für eine Startpagina bezahlen?
Huiskes: Nein, mann muss dafür nicht bezahlen, aber man kann nichts selbst draufstellen. Ich kenne die Richtlinien nicht genau, aber ich denke man darf 10 …
Alpar: Also du hast keine Startpagina?
Huiskes: Ich besitze keine von denen, ehrlich gesagt bin ich darüber sehr glücklich.
Alpar: Oooh, armer holländischer SEO ohne eine einzige Startpagina …
Huiskes: Nein, nein, nein, Ich habe definitiv meine Gründe dafür. Ich kenne Leute die …
Alpar: Ah Ich verstehe.
Huiskes: Und … Ich mache nicht so viel Linkbuilding, deswegen brauche ich das nicht. Aber was die Richtlinien sagen, ist das du nicht mehr als 10 Commercial-Links auf der Startseite haben darfst.
Alpar: Oh, echt?
Huiskes: Ja, das ist wofür du dich anmeldest. Niemand hält sich dran, denn jeder stellt Paid-Links rein oder die Leute zu informieren. Das Problem ist nur, dass du nicht mehr als 10 Tracking Links von Affiliate-Netzwerken reintun kannst oder solche Sachen. Das ist der Weg wie man da raus kommt.
Alpar: Wenn ich also einen URL-Shortener nehmen dann könnte ich …
Huiskes: Ich würde nur direkt verlinken.
Alpar: Dann nimmst du also den Affiliate-Link und bekommst die Affiliate-Kommision.
Huiskes: Nein, nicht für die Affiliate Netzwerke.
Alpar: Ah okay.
Huiskes: Was ja nie der beste Weg ist um Nutzen aus den Links zu bekommen.
Alpar: Richtig, richtig. Okay. Also dann gibt es auch noch die Leute, welche grosse Netzwerke von Startpaginas haben?
Huiskes: Es gibt einige Firmen, welche einige Startpaginas haben.
Alpar: Oh, dann sind die also nicht themenbezogen? Also wie, statt ein Blognetzwerk zu haben, haben die dann Startpaginas?
Huiskes: Fast ausschließlich Finanz-Traffic.
Alpar: Hardcode Money-Keywords stattdessen.
Huiskes: Das ist der Fokus, ja.
Alpar: Wow.
Huiskes: Aber das ist ok.
Alpar: Denkst du denn, dass die Firmen, welche die Startpaginas anbieten, diese Netzwerke zahlen zu lassen? Oder machen sie das sogar? Würde es nicht Sinn machen, z.B. Kredit wäre ja ein sehr wirtschaftlich relevantes Keyword. Wenn ich dann Startpagina.nl, oder wie immer die URL ist, wäre, dann würde ich doch Kredit.startpagina.nl eine Rechnung stellen.
Huiskes: Wenn da kein Besitzer für existiert, was manche dann von denen machen ist … Wenn du der Besitzer bist, dann gehört die Seite dir und du kannst alles damit machen … Wenn du die Seite allerdings dann verlierst, behalte sie sie in ihrem Besitz. Wenn es keinen Wert hat, dann bekommt die niemand und das heisst es gibt auch kein Geld für den Publisher. Das ist der Trick den die machen.
Alpar: Warum zahlt es sich dann für die Startpagina-Provider aus?
Huiskes: Oh, das tut es nicht. Es hat damit angefangen, dass es sich nicht ausgezahlt hat. Es ging nur darum Content für die User zu erstellen, Leuten zu helfen sich zurechtzufinden. Und wenn du z.B. loans.startpagina.nl hast, das wird dir bestimmt Geld einbringen. Nicht aus einen SEO Paid-Link, Sicht, aber aus der Affiliate Sicht.
Alpar: Nur weil Leute Sachen einfach eintippen?
Huiskes: Ja, wenn du nach der Homepage Startpagina.nl guckst, da gibt es fünf, die Top 5 meist geklickten Links, oder Banken oder so. Das ist das Geld von Startpagina. Sie verdienen also Geld damit und es ist alles nofollow. Die arbeiten an einer nofollow Sache, das solltest du dir auch mal angucken.
Alpar: Offensichtlich, okay, interessant, interessant. Es ist wirklich komisch, weil.
Huiskes: Wir haben nicht, wie man es aus Deutschland kennt, diese Artikelverzeichnisse
Alpar: Ja, Artikelverzeichnisse auf Deutsch.
Huiskes: Das haben wir gar nicht, nicht in Holland. Wir haben zwei, aber die sind wirklich nur Müll. Niemand benutzt das. Linkbuilding ist völlig anderes und du kennst dich da vlt. ein bisschen aus. Es ist anders, wenn du es nur in Holland machst ist es völlig anders.
Alpar: Warum? Oder wie? Ich meine sind es nur die Startpaginas und die Artikelverzeichnisse, dass ist der Hauptunterschied? Nur dieses eine Tool?
Huiskes: Ich kann mir zehn Zeitungen in Deutschland angucken, welche alle Paid-Links setzen. Das kannst du auch, jeder kann das, wir können die einfach finden. Ich konnte aber nicht eine in Holland finden die das macht.
Alpar: Vielleicht bist du ja nicht freundlich genug, oder stellst nicht die richtigen Fragen?
Huiskes: Wenn ich freundlich genug wäre, müsste ich nicht dafür bezahlen, das ist eine andere Sache. (lacht). Wenn ich freundlich genug bin dann wird’s ein Free-Link, wenn ich zu einem vom Marketing gehe, oder dem dem die Seite gehört. Aber ich kenne keinen der das für Zeitungen macht.
Alpar: Aber denkst du dass diese Nische noch nicht erschlossen ist? Die Monetarisierungs Nische, oder ist es unmoralisch …
Huiskes: Es ist unethisch und unmoralisch, ich denke das ist der wichtige Punkt. Auf der anderen Seite wissen die auch nicht was für ein Wert dahinter steckt. Sie wissen nicht welchen Wert das haben kann. Wir haben viel mit Zeitungen zusammengearbeitet in meiner alten Firma, und eine davon hat ihr komplettes Archiv gelöscht. Aus Sicht der Monetarisierung ist das richtig schlecht.
Alpar: Ja, aber alt eingesessene grosse Firmen sind ja auch nicht gerade die, welche sicher mit ihren Onlineaktivitäten umgehen und wissen wie man es macht. Nicht alle haben da ausgearbeitete Online-Strategien. Also, dein Podcast, ist der in Englisch oder in Holländisch?
Huiskes: In Englisch.
Alpar: Okay, warum in Englisch? Ich meine du arbeitest in Holland, du bist Holländer und du machst SEO in Holland?!
Huiskes: State of Search blog. Wir haben vorher die SearchCowboys gemacht und die waren Englisch. Das war eins von Bart’s Projekten, wo wir gesagt haben: „Wenn wir einen Podcast machen, dann in Englisch, das macht mehr Spass. Wir haben dann eine grössere Menge an Zuhörern und wir haben vlt. 10 gute SEOs, die sich wirklich Podcasts in Holland anhören. Das ist ja nicht gerade ein Publikum.“ Ich könnte alle persönlich anrufen, das ist kein grosses Problem. Wir gehen ab und zu was zusammen trinken, das ist nett.
Alpar: Skype Konferenz.
Huiskes: Ja, das sogar täglich, das ist in Ordnung.
Alpar: Okay, okay, wie bekommst du SEO in Deutschland aus deiner Sicht von draussen mit?
Huiskes: Ich mag es, die Leute sind cool, professionell und etwas mehr auf der Balck Hat Seite denke ich. Nicht direkt Black Hat, aber etwas aggressiver, wenn es um die guten Positionen geht, das mag ich. Ich mag den Wettbewerb der dahinter steht.
Alpar: Ich denke, wenn ich was hinzufügen darf …
Huiskes: Es ist nicht so weinerlich
Alpar: Bitte?
Huiskes: Es ist weniger weinerlich, denke ich.
Alpar: Ja das stimmt wohl. Aber aggressiv … ich würde das so nicht unterschreiben. Wenn ich meine Perspektive mal dazu geben darf, Ich denke es ist mehr wie im Sport. Wir haben ein Rennen, so lange wie das Rennen dauert, aber danach sind wir Freunde und trinken zusammen ein Bier. Es ist wie ein sportliches Spiel, aber jeder will gewinnen.
Huiskes: Ja gut, da stimme ich zu, es ist nicht aggressiv …
Alpar: Wie beim Sport, jeder will halt … du weist schon.
Huiskes: Ja, wir können uns zwar gegenseitig umbringen umbringen, aber nachher wird zusammen getrunken.
Alpar: Ja, ja genau, es ist also eher freundlich denke ich.
Huiskes: Ja, da stimme ich zu, aber …
Alpar: Du kennst das ja gar nicht.
Huiskes: Aber es ist aggressiv wenn es um die Postionen geht, nicht alles anderen. Ich stimme also zu dem Teil zu, es ist kein Hass auf die Leute, besonders nicht auf polnischen … aber das ist ja ein alter Hut.
Alpar: Ja, das ist alt. Also in welchen Ländern hast du Erfahrung?
Huiskes: Wir haben ein bisschen in Spanien gemacht.
Alpar: Okay, wie ist Spanien so?
Huiskes: Spanien war, Ich war schon seit 1 ½ Jahren nicht mehr in Spanien … Aber es war ziemlich neu für uns, zumindest SEO war sehr neu da drüben. Und da drüben gibt es eine enorme Menge an Traffic, also Spanien war ein guter Markt. Aber das ist auch was andere Firmen festgestellt haben und jeder ist dann nach Spanien gegangen.
Alpar: War das mit OneToMarket, oder mit der Firma danach?
Huiskes: Ja mit OneToMarket. Und in Italien, das ist eine der Firmen, das ist ein wichtiges Land, z.B. Mode ist sehr gross dort, das kann man gut machen. Es ist nicht so gross im Internet, es ist ein wachsendes Land bezogen auf Community Internet, wenn du aus der deutschen oder skandinavischen Perspektive guckst.
Alpar: Das stimmt. Aber wenn du dir den Mode Traffic anguckst, du hast ja von Mode Traffic in Italien gesprochen!? Wenn ich mich also mit ein paar Mode Themen in Deutschland auskennen würde und dann auf den Traffic schaue … Eine grosse Menge des Traffic ist sehr relevant wenn es um Transaktionen geht, wenn ich denn also aufteile .. Du weisst manche ist mehr informationsorientiert, mancher mehr transaktionsorientiert, wie denkst du ist der Traffic in Italien? Denkst du er ist wie …??
Huiskes: Es gibt dort noch nicht so viele Transaktionen, aber wenn du jetzt dort bist, dann bist du vor allen anderen. Ich denke das ist eine gute Idee wenn du dort etwas planst. Italien hat dort Wachstumspotential denke ich. Besonders wenn alles dort wächst. Es verbessert sich und wird besser. Es ist nicht so professionell wie hier und generell, wenn Ich mir deutsche, UK und holländische Firmen angucke sind die viel weiter damit Sachen zu erfassen. Ich meine die statistischen Analysen sind viel weiter als was ich aus den USA kenne, muss ich sagen. Und ich bin wirklich …
Alpar: Warst du in den USA? Ich meine hast du dort gearbeitet?
Huiskes: Ich habe dort ein paar Sachen gesehen. Carb, Leute für die ich gearbeitet habe, sind auch schlaue Jungs auf einer Marketing Ebene. Aber die kümmern sich nicht um das Erfassen von Daten und ich denke …
Alpar: Kennst du denn die Details so gut?
Huiskes: Vielleicht, Ich weiss nicht..
Alpar: Denkst du das, ist dass was die Deutschen an SEO so mögen?
Huiskes: Die Gründlichkeit. (lacht) Könnte sein, könnte sein. Nein ich denke sie kümmern sich nicht so viel drum. Sie kümmern sich mehr um die Produktseite, anstatt um die Geld Seite. Ich denke die UK und die Niederlande, weil es unsere gemeinsame Herkunft oder vielleicht eine kulturelle Sache ist … Wir sind fokussierter und das Warum ist wirklich wichtig für viele Leute. LinkBased deals beginnend ab 2,50 pro Link … Wie auch immer, für mich funktioniert das nicht. Funktioniert vielleicht für manche, aber so arbeite ich nicht. Ich kann es nicht garantieren, weil ich es nicht garantieren kann, aber wenn ich könnte würde ich es nicht machen, weil ich …
Alpar: Das hört sich sehr professionelle an.
Huiskes: Niemand kann etwas garantieren, das ist also OK für mich. Du kannst kaufen, wenn du dein eigenes Netzwerk hast dann kannst du auch garantieren, das ist das Risko das du auf dich nimmst wenn du dich in ein Netzwerk einkaufst. Dem Part stimme ich also zu. Ich kann dir Infos geben wie ich bin und wie ich arbeite. Ich kann dir auch Sachen zeigen die funktioniert haben, ich kann vieles, aber …
Alpar: Es geht viel um Vertrauen, oder?
Huiskes: Ich denke bei SEO geht es nur um Vertrauen. Du bist so eng mit dem Kern des Buisness deiner Kunden verbunden. Ich male immer diese Karte, wenn ich mit Kunden rede … du hast Verticals wie Banner, eigene Werbung, Affiliate Marketing und eMail Marketing. Sie packen es auf Verticals direkt nebeneinander und Suchen ist klar der ganzen Sache untergeordnet. Denn wenn du gutes Affiliate Marketing machst, wird das deine Suche beeinflussen. Wenn du gutes TCF Marketing machst wird das deine Suche beeinflussen. Ambient Findability ist das Stichwort, ja.
Alpar: Buzzword Bingo.
Huiskes: Ja! Genau ins schwarze. Ich meine so funktionierts. Du musst gefunden werden können. Das ist es was du willst und das kann auf so vielen Ebenen sein. Das du so gefunden werden kannst ist ok, aber du musst es in dein Marketing integrieren. Du musst realisieren, das das der Kern der Sache ist, das gleiche worüber du gesprochen hast. Transactional Information, welche Art von Content produzierst du wirklich, transactional oder bläst du nur eine Menge an Content raus für andere Zwecke. Das musst du rausfinden.
Alpar: Du hast dir ja auch einige Präsentation angehört, die heute den tag über waren. Hast du dabei etwas gehört, dass du möglicherweise … Du weisst, schon, gibt es Themen die hier viel diskuttiert werden, aber nicht so viel in den Niederlanden? Ausser dem Thema der Aggressivität? Sind andere Themen über die wir und ihr uns unterhalten?
Huiskes: Ich meine, Linkbuilding ist immer ein heisses Thema in Holland, aber hier gibt es viel mehr über Links zu sagen als in Holland.
Alpar: Wie kommt das?
Huiskes: Da habe ich keine richtige Antwort drauf. Ich weiss nicht was ich darüber denken soll. Zum Beispiel haben wir keine Linknetzwerke. Nicht so grosse Linknetzwerke wie ihr in Deutschland habt.
Alpar: Wie gross .. was für eine grösse würdest du denn als gross bezeichnen?
Huiskes: Ich kann z.B. nirgendwo Links für ein paar Tausend Euro kaufen.Ich muss zu einer speziellen Firma gehen, welche das für mich macht. Aber da ist kein Netzwerk das sagt: „Okay“ … Ein Netzwerk wie TLA.
Alpar: Okay, aber es gibt auch nicht so viele in Deutschland. Es gibt vielleicht zwei die das machen.
Huiskes: Nein, da sind doch mehr. Und wenn es zwei sind, dann gibt es Spin-Offs. Wenn es Spin-Offs sind, dann kann man darüber reden.
Alpar: So, denkst du weil der deutsche, der holländische und der UK Markt mehr entwickelt sind, dass dort deshalb mehr …
Huiskes: Analyse, der Analyse Markt.
Alpar: Das heisst sie erfassen mehr Daten? Denkst du dass sie deshalb mehr in andere Märkte einsteigen, welche weniger entwickelt sind, weil sie denken das mehr eine gute Chance ist? Anstatt in einer sportlichen Umgebung zu sein, wie in Deutschland?
Huiskes: Ich denke, ja.
Alpar: Siehst du das das passiert, oder ist die Sprachbarriere zu gross?
Huiskes: Ich denke die Sprache ist definitiv ein Hinderniss für viele Leute. Es ist nicht nur die Sprache, es ist das kulturelle Ding. Ich denke es ist ein Unterschied zwischen … Du kannst etwas übersetzen, aber dann bekommst du nicht die Kultur mit. Die Kultur ist genaus so wichtig, wie die richtigen E-Commerce zahlen zu haben. Ich meine, es ist gut wenn man auf Nummer eins ranked, aber wenn du Sachen verkaufst, dann hilft dir die Nummer eins Position nicht viel. Es bringt dir Traffic und wird dich am Ende viel Geld kosten ohne dir etwas zu bringen. Du musst also die Kultur verstehen, von dem Land in dem du arbeitest. Besonders wenn du z.B. nach Saudi Arabien gehst, das ist anders. Es ist schwieriger dort etwas zu verkaufen.
Alpar: Unterwäsche?
Huiskes: Ja zum Beispiel (lacht). Das ist eine der Sachen.
Alpar: Nur ein Beispiel, dass mir gerade eingefallen ist.
Huiskes: Es ist schwieriger das zu machen, du kannst es nicht gleich bewerben. Casual Gaming, Kissing Games sind ziemlich gross.
Alpar: Beliebt in Sinne, von es wird viel gesucht und ist beliebt?
Huiskes: Casual gaming ist … Kissing Games sind ziemlich gross wenn du dir Girl Games anguckst. Girl Games sind eine ziemlich grosse Nische bei den Kissing Games.
Alpar: Girls wie Mädchen, oder Girls wie Frauen?
Huiskes: Girls wie Mädchen, die Frauen eher nicht so. Für Jungs ebenfalls sehr gross, aber …
Alpar: Warum ist das eine Nische?
Huiskes: Ich weiss es nicht, aber sie ist da. Mädchen spielen viele von diesen Dress-Up Games, und dann gibt es halt die Kissing Games. Du musst jemanden Küssen, während jemand zuguckst und darfst nicht aufhören. Wenn du das in Saudi Arabien machst wird das nicht gut für dich enden, das kann ich dir sagen. Es wird dir Links bringen, aber es ist generell keine gute Idee so etwas zu machen.
Alpar: Also sie können deine Seite nicht aus Google rausschmeißen?
Huiskes: Nein, nicht aus Google, aber sie können es mit einem Proxy einfach aus dem Land aussperren. Also so funktioniert es nicht. Das ist also nicht der schlauste Weg. (lacht) Und dann die ganze Presse und die rechtlichen Sachen die auf dich zukommen, das ist kein Spaß. Niemand will das einem die Hände abgehackt werden.
Alpar: Ok … Was machst du denn aktuell so?
Huiskes: Ich bin aktuell Consultant. Viele Consultants …
Alpar: So wie jeder, der schon ein oder zweimal einen SEO Blog gelesen hat.
Huiskes: Nenn mich jetzt keinen Social Media Guru. (lacht)
Alpar: Ja, ja, es war ganz knapp. Ich dachte mir, dass du das sagst.
Huiskes: Nein, scheiß drauf, ehrlich Ich …
Alpar: Also, du bist ein SEO Guru.
Huiskes: Ja, ich mache SEO Sachen. Ich berate Firmen bei SEO, ich baue selber ein bisschen, ich arbeite an Websites … Ich will das ganze machen, ich will nur für jemanden arbeiten.
Alpar: Bist du die klassische Ein-Mann-Armee, wie man so sagt?
Huiskes: Ja, Ich arbeite auch manchmal zusammen mit Freunden. Freunde aus einem bestimmten Markt oder nur aus den Niederlanden, oder aus welchem Land auch immer.
Denn ich denke du brauchst einen Spezialisten, für das richtige Tool und den richtigen Job.
Es ist also immernoch ein One-Man Job, aber nutze mein Netzwerk wenn ich muss. Und was ich gerne mache, und das ist für mich schwieriger zu kriegen, weil Ich in den Niederlanden schon einen Namen habe als Berater … Denn ich bekomme die Consultant Stelle für die grossen Firmen und für die kleineren … Ich mache das volle Programm. Ich gehe voll aufs ganze und sage: „Okay, das ist eure Seite und Nein, ich werde keinen Report schreiben, denn ein Report kostet mich 16 Stunden. Ich werde einfach alles …“.Alpar: Du baust es also aus dem Nichts auf?
Huiskes: Ich baue es dir in 24 Stunden neu auf, es werden ein paar Stunden mehr, aber dafür bist du danach fertig. Kümmer dich nicht darum irgend etwas zu lesen, ich mache es für dich und das wars.
Alpar: Das macht Sinn für mich.
Huiskes: Ich nehme dann eine Anzahlung für die Werbung und dann fange ich an es aufzubauen.
Alpar: Besonders für kleine oder mittlere Firmen macht das Sinn.
Huiskes: Und es gibt viel geld zu holen bei kleinen Firmen. Ich meine jeder ändert sich …
Alpar: Es gibt viele verpasste Chancen. Ich denke es ist schwer sich in SEO einzukaufen. Denn die grossen SEO Agenturen haben es auch nur auf die grossen Firmen abgesehen. Aber ich denke, jede kleine oder mittlere Firma … Ich denke sogar in Deutschland gibt es da eine Lücke … Was ist das richtige für diese Firmen, wenn sie z.B. 1000 Euro im Monat ausgeben wollen. Es ist wirklich schwer das zu beantworten.
Huiskes: Ja, aber die lokale Suche funktioniert wirklich gut.
Alpar: Ja, absolut.
Huiskes: Die Produktsuche ist fantastisch. Ich meine das sind 20% deines Traffic, ohne weiteres. Und es ist einfacher Verkaufstraffic. Er ist transaktional, deshalb ist es okay. Du kannst anfangen, Adwords ist okay, wenn du dich damit auskennst und weisst was du geichzeitig machst. Es ist immer auf einer monatlichen Basis, also wird es nie günstiger werden als ein bestimmter Wert. Du zahlst so viel wie die Leute es sich leisten können. Besonders in einem hart umkämpften Markt. Ich denke Adwords ist gut um zu starten, aber du musst es dann aufbauen und versuchen auf organischen Traffic zu kommen.
Alpar: Also, als eine Ein-Mann-Armee, wie viele Kunden kannst du bedienen und zufriedenstellen.
Huiskes: Das hängt davon ab was ich mache.
Alpar: Sind es eher fünf? Oder 15?
Huiskes: Wenn ich Beratung mache sind es viele. Ich kann jeden Tag ans Telefon gehen, das ist nicht wirklich schwer. Aber wenn Ich Webseiten bauen muss und warten muss, sind es nicht so viele. Drei oder fünf, so um den Dreh.
Alpar: Die ganze Zeit? Das ist nicht gerade viel.
Huiskes: Nein, aber es ist ok.
Alpar: Es hätten 50 sein können, man weiss ja nie?
Huiskes: Ah, könnte sein, hängt vom Projekt ab. Manche sind einfach zu managen, bei manchen ist es unmöglich.
Alpar: Bist du auf bestimmte Themen fokussiert? Oder bist du eher breit aufgestellt?
Huiskes: Ich habe viel Erfahrung im Reisebereich, und das kommt immer wieder und wieder.
Alpar: Ja klar, das war im Web schon immer ein grosses Thema.
Huiskes: Es ist ein grosses, ja, und ich verstehe wie es funktioniert. Ich habe einiges in dem Bereich selbst gemacht. Ich bin aber nicht mehr so daran interessiert, würde ich sagen. War ein bisschen davon gelangweilt. Es waren immer die gleichen Sachen, das war das Problem.
Und es wird sich auch nicht ändern, weil es nicht gewollt ist.Alpar: Es ist eine sehr Long Tale.
Huiskes: Das ist das Problem, sie haben alle ihre Firmen und es funktioniert für sie. Egal, es bezahlt die Rechnungn.
Alpar: Super, danke für deine Zeit. Du warst ein super Gesprächspartner.
Huiskes: Cool, danke.
Alpar: Ja, lass uns ein Bier trinken gehen.
Huiskes: Ja.